Aus einer Waldarbeiterhütte wird eine Hütte für Wanderer
Vor über 1.000 Jahren wurden die Waldgebiete der Pfalz in „Haingeraiden“ aufgeteilt. Böchingen gehörte mit Burrweiler, Dernbach, Flemlingen, Gleisweiler, Ramberg, Roschbach und Walsheim zur Mittel-Haingeraide. 1823 wurden die Haingeraiden auf die einzelnen Dörfer aufgeteilt. Böchingen bekam seinen Gemeindewald um den Orensberg und im Pottasch- und Katzenbachtal.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Wälder stark geschädigt. Der Böchinger Wald musste wieder aufgeforstet werden. Es entstand mitten im Pottaschtal ein Pflanzgarten. Da es zu aufwändig war, die Waldarbeiter jeden Tag in den weitentfernten Wald zu bringen, wurde für die Übernachtung der Waldarbeiter eine Schutzhütte gebaut. Die damals errichtete Wasserversorgung durch eine eigene Quelle versorgt auch heute noch die Böchinger Hütte. Ende der 60er Jahre wurden die Pflanzgärten aufgelöst und durch die Forstbewirtschaftung, wie wir sie heute kennen, ersetzt.
Der Pfälzerwald Verein Böchingen e.V. übernahm 1972 die kleine Hütte und begann mit der Bewirtung der hungrigen Wanderer. Die Wanderbewegung nahm zu und so wurde die Böchinger Hütte nach und nach zu ihrer heutigen Größe ausgebaut. Zunächst wurde mit Gas gekocht und beleuchtet. Heute wird die Stromversorgung durch ein Notstromaggregat sichergestellt. Die gesamte Hütte soll so ursprünglich wie möglich erhalten werden und ein lebendiges Denkmal längst vergangener Zeiten bleiben.